Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zum Recht ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen

Gewalt hat viele Gesichter. Sie geht von Einzelpersonen oder kriminellen Gruppen, von Terroristen und Armeen, aber auch von Regierungen und ihren staatlichen Institutionen aus. Wo Gewalt oder Unterdrückung vorherrschen, kann es keine nachhaltige Entwicklung geben. In vielen Ländern können sich die Menschen nicht auf staatliche Institutionen verlassen, da Korruption häufig vorkommt. 

Regierungen, Zivilgesellschaft und Bürger müssen das Ziel einer friedlichen und gerechten Gesellschaft auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene verfolgen. Alle Formen von Gewalt müssen reduziert und Konflikte mit gewaltfreien Mitteln gelöst werden. Die Aufgabenliste ist lang: Förderung der Rechtsstaatlichkeit, der Meinungsfreiheit, der Achtung der Menschenrechte, der Bekämpfung von Korruption und Diskriminierung.

Felice Drott

1. In welchem Bereich der Wissenschaft arbeiten Sie?

Nicht direkt in der Wissenschaft, sondern in der Wissenschaftskommunikation

2. Was fasziniert Sie am meisten am Thema Boden?

Der Boden ist die Grundlage unseres Lebens. Unter der Erdoberfläche finden ununterbrochen Prozesse statt, die unser Leben ermöglichen. Diese Vorgänge zu beleuchten hilft uns die richtigen Schritte für die Zukunft zu setzen.

3. Wie sind Sie WissenschaftlerIn geworden?

In der Wissenschaftskommunikation bin ich gelandet, weil ich in meiner Arbeit eher nach Fakten als nach Meinungen gesucht habe.

4. Was würden Sie Ihrem 14-jährigen Selbst über Ihre Berufswahl sagen?

Es ist gut öfter das zu tun, was einen glücklich macht und weniger darüber nachzudenken, was das Beste wäre.

5. Was sind die größten Herausforderungen an Ihrer Arbeit?

Komplexes in verständliche Sprache zu übersetzen und den Kommunikationsprozess zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit lebendig zu halten

6. Haben Sie während Ihrer Karriere jemals Schwierigkeiten gehabt, die mit Ihrem Geschlecht oder Ihrer ethnischen Zugehörigkeit zusammenhingen?

Die Welt ist voller Schubladen. Hin und wieder bin ich auch in eine gesteckt worden.

7. Hatten Sie bisher Wissenschaftlerinnen als Vorbilder in Ihrem Aufgabenbereich?

Vorbilder habe ich für alle Bereiche meines Lebens.

8. Was motiviert Sie in Ihrer Arbeit am meisten?

Die Vielfalt der Themen und Möglichkeiten Informationen verständlich zu machen

9. Was ist die größte Herausforderung beim Erreichen von SDG16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ und wie kann Ihre Arbeit dabei helfen, diese zu lösen?

In Bezug auf meine Arbeit ist es sicher eine große Herausforderung, die Unabhängigkeit von Informationen zu sichern. Weder Wissenschaft noch Wissenschaftskommunikation können ohne öffentliche Finanzierung auskommen. Im Gegenzug muss Wissenschaft auch öffentlich zugänglich und transparent (= gerecht) sein.

10. Zeichnen Sie Ihre Forschung/ Ihren Forschungsbereich!

 

Wolfgang Friesl-Hanl

1. In welchem Bereich der Wissenschaft arbeiten Sie?

Bodensanierung, Schadstoffverbreitung und -verhalten

2. Was fasziniert Sie am meisten am Thema Boden?

Die große Regenerationskraft des Bodens und die vielen Funktionen bzw. Ökosystem-Leistungen, die wir Menschen vom Boden nutzen können. Eigentlich ist fast alles, was wir zum Leben brauchen, auf gesunde Böden zurückzuführen (z. B. Nahrungs- u. Futtermittel, sauberes Trinkwasser, sauerstoffreiche Luft). Wir sollten uns öfter die Frage stellen: Woher kommt ein bestimmtes Produkt?

3. Wie sind Sie WissenschaftlerIn geworden?

Geplant habe ich das nie, aber mit zunehmender Beschäftigung mit dem Thema und durch Kontakte mit vielen wissenschaftlich tätigen Personen (Wissenschafts-Community) hat sich dieses Arbeitsfeld entwickelt. Ich wollte immer auch einen praktischen Beitrag zur Sanierung von kontaminierten Böden leisten, den GrundeigentümerInnen z. B. Landwirte/Landwirtinnen auch anwenden können.

4. Was würden Sie Ihrem 14-jährigen Selbst über Ihre Berufswahl sagen?

Auch wenn das Ziel zu Beginn noch nicht ganz klar formuliert war, formiert und fokussiert sich mehr und mehr eine sehr sinnstiftende Arbeit daraus.

5. Was sind die größten Herausforderungen an Ihrer Arbeit?

Die Überwindung von Strukturen, Gesetzen … aber zum Glück stecken hinter all diesen Einschränkungen immer Menschen.

6. Haben Sie während Ihrer Karriere jemals Schwierigkeiten gehabt, die mit Ihrem Geschlecht oder Ihrer ethnischen Zugehörigkeit zusammenhingen?

Nein, nur das Schlüpfen in noch nicht akzeptierte Rollen (z. B. Männer in Karenz; familienbedingte Arbeitszeitreduktion) sollte weiter verankert werden, um einer Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf näher zu kommen.

7. Hatten Sie bisher Wissenschaftlerinnen als Vorbilder in Ihrem Aufgabenbereich?

Natürlich haben mich bestimmte Menschen in meinem Arbeitsumfeld beeinflusst und motiviert. Um nur je zwei Personen zu nennen, die Hervorragendes geleistet haben und leisten – (national): Verena Winiwarter und Sophie Zechmeister-Boltenstern und – (international): Lena Ma und Alina Kabata-Pendias.

8. Was motiviert Sie in Ihrer Arbeit am meisten?

Das Arbeiten im Umweltbereich, wo die Nachhaltigkeit im Focus steht, mit Bezug auf die nächsten Generationen, unseren Kindern.

9. Was ist die größte Herausforderung beim Erreichen von SDG16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ und wie kann Ihre Arbeit dabei helfen, diese zu lösen?

Das Bewusstsein in all jenen Menschen zu fördern, die in unserem Reichtum leben und glauben sich das alles „verdient“ zu haben – mit der zweiten Hälfte der Medaille zu verbinden, dass Vieles auf Kosten von anderen Menschen (meist in anderen Kontinenten) erst ermöglicht wird. Zusammenhänge aufzeigen, dass einzelne Produkte unseres täglichen Lebens einen riesigen Rucksack an Schadstoffen, Klimagasen, Flächenverbrauch, Menschen- und Tierleid mit sich tragen.
Schadstoffbelastungen in Niedriglohnländern müssen schon vor ihrem Auftreten verhindert werden. Sanieren ist nur der letzte mögliche Schritt, kann aber nicht mehr den Ausgangszustand herstellen.

10. Zeichnen Sie Ihre Forschung/ Ihren Forschungsbereich!